✎ Anna Zimmermann
Es herrschte fröhliches Getümmel am späten Nachmittag auf dem Gelände der Thunerseespiele. Während die Vorbereitungen im Hintergrund in vollem Gange waren, genossen viele der Besuchenden vor der Vorstellung ein feines Apéro oder Nachtessen.
Kommunikationsleiterin Silvia Burkhard führte den Backstage-Rundgang. Zuerst warfen wir einen Blick auf das Orchester. Es wurden Instrumente zusammengebaut und diverse Vorbereitungen getroffen. «Dieser Raum ist der einzige, welcher klimatisiert ist, damit die Instrumente immer etwa die gleiche Temperatur haben», erzählte Burkhard, obwohl man an diesem warmen Augustnachmittag kaum etwas von dieser Klimatisierung spürte.
Die vielen Kleiderständer
Weiter begegneten wir unzähligen Kleiderständern, die alle genau an ihrer Position bereit sein müssen. Kurz vor dem Start wurde die Reihenfolge der Kostüme nochmals überprüft, damit während des Musicals in den Umkleidezonen alles reibungslos verläuft. Denn wie die dazugehörigen Pläne für alle Schauspieler:innen zeigten, blieb da oftmals nicht viel Zeit. «Deshalb werden die Statist:nnen beim Umziehen unterstützt», so Burkard weiter. Falls einmal bei einem Kostüm ein Knopf defekt sei oder sonstige Schäden aufweise, konnte man während der Vorstellung sofort handeln, damit alles nahtlos weitergehe, sagt Burkhard.
«Die freiwilligen Helfer:innen sind Gold wert!»
Ursula Hofer trug die Abendverantwortung
Kostüme und Briefing: Alles muss stimmen
In der Maske war es zu dieser Zeit noch ruhig, erst später wurde hier fleissig geschminkt und Perücken aufgesetzt. Was viele nicht wissen: Bei Doppelbesetzung werden auch zwei Perücken sowie zwei Kostüme hergestellt. Denn es ist wichtig, dass alles sitzt und an Postur und Kopfform angepasst wird. Danach ging es nach oben auf die grosse Bühne. So muss es sich also anfühlen, wenn man als SchauspielerIn «Io senza te» aufführt. Mit dem Unterschied, dass die Tribüne mit den 2550 Plätzen jetzt noch leer war.
Weiter geht es mit dem Briefing der Platzanweiser:innen. Die Helfer:innen zu instruieren war die Aufgabe der Abendverantwortung. An diesem Tag war es jene von Ursula Hofer. «Die Abendverantwortung kommt direkt nach der Geschäftsleitung und hat auch den Programmverkauf, die Abendkasse, die Ticketkontrolle, die Attendants, den Verkehr und die Sanität unter sich», erklärte Hofer.
Seit 2004 arbeitet sie mit Freude für die Seespiele. Am besten gefalle ihr die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team sowie die wunderschöne Ambiance am Thunersee. Rund zweihundert Leute sind insgesamt für die Produktion im Einsatz, viele davon ehrenamtlich. «Ohne die freiwilligen Helfer:innen wäre das gar nicht möglich», so Hofer, «sie sind Gold wert».
Vorfreude aufs nächste Jahr
Der Aufbau begann dieses Jahr im Mai, Mitte Juni fanden die ersten Proben auf der Seebühne statt. Nach der Dernière Ende August erfolgt der Abbau innert drei Wochen. «Die Grösse der Tribüne variiert je nach Musical», verrät Hofer. Doch allgemein ist der Abbau weniger zeitintensiv.
Nächstes Jahr feiern die Thunerseespiele das 20-jährige Jubiläum und bringen eine neue Inszenierung des 2010 bereits aufgeführten Musicals Dällebach Kari auf die Bühne. Die Vorfreude bei Hofer ist jetzt schon gross: «Das wird bestimmt wieder eine tolle Sache».
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